Hoden (Lebensmittel)

Ziegenbockhoden auf einem Markt in Spanien

Hoden verschiedener Tierarten zählen zu den Innereien und sind generell essbar. In Mitteleuropa ist ihre Verwendung in der Küche heute unüblich, war früher jedoch relativ verbreitet. Da die meisten männlichen Schafe und Rinder von den Viehhaltern im Frühjahr kastriert wurden, wurden in dieser Jahreszeit traditionell Lamm- und Stierhoden zubereitet, meistens gegrillt oder gebraten.[1]

Englische Kochbücher des 17. bis 19. Jahrhunderts enthalten verschiedene Rezepte, vor allem für Lammhoden, teilweise auch als Frikassee. Im Englischen werden Lammhoden oft als Lamb Fries bezeichnet, im Französischen als rognons blancs („weiße Nieren“). In den USA sind Stierhoden bekannt als „Prairie Oysters“ oder „Rocky Mountain Oysters“. In alten englischen Kochbüchern ist auch von „stones“ (Steinen) die Rede. Rezepte gibt es auch für die Hoden des Hahns; die kastrierten Hähne werden als Kapaune gemästet.[1] „Hoden werden weiterhin in vielen Ländern gegessen, vielleicht speziell in Spanien, Italien und im Orient, und ihre Identität wird fast überall durch Euphemismen verschleiert.“[2]

  1. a b Alan Davidson: The Oxford Companion to Food, 1999, Artikel Testicles. S. 790.
  2. Originalzitat: „Testicles continue to be eaten in many countries, perhaps especially in Spain, Italy, the Middle East and the Orient, and their identity continuous to be disguised almost everywhere by euphemisms.“ Alan Davidson: The Oxford Companion to Food, 1999, Artikel Testicles. S. 790.

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